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Ölige Kaffeebohnen und wie sie entstehen
Sind ölige Kaffeebohnen ein Indiz für guten oder schlechten Kaffee? Wir erklären es dir wissenschaftlich!
Wenn du das nächste Mal ganze Kaffeebohnen kaufst, nimm dir etwas Zeit und schau mal, ob die Bohnen ölig sind. In der Regel wirst du trockene Bohnen finden, aber hin und wieder stößt man auch auf dunkle und glänzende Bohnen. Dieser Glanz ist charakteristisch für die öligen Kaffeebohnen, wobei die Diskussion um öligen Kaffee die Kaffee-Community durchaus spalten kann. Ist öliger Kaffee nun gut oder schlecht? Werfen wir mal einen Blick auf diese Frage - und am Ende darfst du entscheiden.
Warum sind einige Kaffeebohnen ölig?
Bei öligen Kaffeebohnen dreht sich alles um Chemie. Durch die Hitzeeinwirkung beim Rösten spaltet sich die Kaffeebohne auf und setzt Kohlendioxid und andere Verbindungen aus dem Inneren der Bohnen frei. Diese reagieren mit der Luft und erzeugen einen öligen Schimmer. Je länger die Bohnen geröstet werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ölig sind.
Man muss bedenken, dass Kaffeebohnen im Grunde genommen Samen sind, das heißt sie sind voller Aminosäuren, Kohlenhydrate und Fette. Durch die Freisetzung dieser Fette, sei es durch Rösten oder natürlich im Laufe der Zeit, werden die Kaffeebohnen ölig. Heißt das nun, dass ölige Kaffeebohnen schlecht oder gut sind? Das ist alles relativ. Dunkle ölige Kaffeebohnen könnten zum Beispiel ölig sein, weil sie gerade erst geröstet wurden, was prinzipiell gut wäre. Aber was ist mit einem hell gerösteten Kaffee mit öligem Schimmer? Das könnte bedeuten, dass der Kaffee mittlerweile schal geworden ist.
Viele Kaffeeliebhaber halten öligen Kaffee grundsätzlich für schlecht - schließlich enthalten diese Öle viel Aroma und beginnen zu oxidieren und zu zerfallen, sobald sie mit der Luft in Berührung kommen. Dunkle, ölige Kaffeebohnen wie z. B. aus italienischen oder französischen Röstungen können auch rauchig oder nach Kohle schmecken - etwas, das nicht jeder vertragen kann. Und wenn du auf helle oder mittlere Röstungen mit einem öligen Glanz stößt, lass lieber die Finger davon - der Kaffee ist wahrscheinlich schon schal und fade.
Sind ölige Kaffeebohnen schlecht?
Wir wissen nun also, dass ölige Kaffeebohnen in den meisten Fällen auf eine längere Röstzeit zurückzuführen sind, was also nicht immer etwas Schlechtes ist. Wenn du dunklere Röstungen magst, dann ist öliger Kaffee eine zu erwartende Folge des Röstprozesses. Viele Baristas und andere Kaffeefachleute bevorzugen es jedoch, keine dunklen Röstungen oder öligen Kaffee zu verwenden, da durch die lange Röstung die natürlichen Aromen des Kaffees stark verändert werden. Man könnte fast meinen, man röstet das gesamte Aroma weg, indem man die Kaffeeöle an die Oberfläche der Bohne gelangen lässt.
Dunkle Röstungen wurden mit der Zeit immer beliebter, als die Nachfrage für Kaffee stieg. Es erschien praktisch zu sein, minderwertigen Kaffee zu einer dunklen Röstung zu verarbeiten, um so seinen Geschmack zu verschleiern. Die Verbraucher würden dann entweder nur den rauchigen Geschmack der Röstung schmecken oder den Kaffee für die Zubereitung von Espresso verwenden, was natürlich starke und ölige Aromen hervorbringt. Bestimmte brasilianische und kolumbianische Kaffeesorten eignen sich besonders gut für dunkle Röstungen, doch in den meisten Caféketten werden vor allem deswegen dunkle Röstungen verwendet, um günstigeren Kaffee anbieten zu können.
Auch wenn sie für den Espresso gerne verwendet werden, können dunkle, ölige Kaffeebohnen für automatische Espressomaschinen tatsächlich schädlich sein. Das Öl kann sich in der Maschine und im Mahlwerk ansammeln und dazu beitragen, dass die Bauteile verklemmen. Wenn die Ablagerungen nicht beseitigt werden, können sie die Maschine ganz zum Stillstand bringen. Dies ist vor allem bei kleineren Maschinen der Fall, die beispielsweise in örtlichen Cafés oder zu Hause verwendet werden.
Nicht ölige Kaffeebohnen: Geht das?
Natürlich geht das! Wie bereits erwähnt, sind ölige Bohnen das Ergebnis eines langen Röstprozesses. Wenn du nicht ölige Kaffeebohnen haben möchtest, wähle einfach eine leichte oder mittlere Röstung, die eine kürzere Röstzeit hat, so dass die Öle nicht an die Oberfläche der Bohne gelangen. Achte außerdem darauf, dass du möglichst frische Bohnen verwendest, denn die Bohnen können auch dann ölig werden, wenn sie zu lange herumliegen und dadurch schal werden.
Wie du öligen Kaffee vermeiden kannst
Nachfolgend sind ein paar Tipps aufgeführt, wie du öligen Kaffee vermeiden kannst:
1. Entscheide dich für helle oder mittlere Röstungen anstelle von dunkel geröstetem Kaffee. Dunkle Röstungen sind von Natur aus öliger.
2. Wähle die frischesten Bohnen. Kaffeebohnen können ölig werden, wenn sie zu lange der Luft ausgesetzt sind. Dadurch werden sie schal und fad.
3. Vermeide entkoffeinierten Kaffee, da dieser in der Regel etwas öliger ist.
Das Röstprofil ist eine Frage der persönlichen Vorliebe, weshalb manche Menschen tatsächlich öligen Kaffee mögen. Wenn du jedoch eine Espressomaschine verwendest, ist es durchaus ratsam, auf nicht ölige Kaffeebohnen zurückzugreifen, um die Maschine nicht zu beschädigen. Insgesamt können ölige Bohnen die natürlichen Aromen des Kaffees verschleiern, so dass du möglicherweise einige einzigartige Geschmacksprofile verpasst, wenn du dich für dunkle ölige Kaffeebohnen entscheidest. Es gibt keine Möglichkeit, das Öl wieder loszuwerden, sobald es sich aus der Bohne gelöst hat. Achte also gut darauf, was für eine Röstung du wählst. Und falls du öligen Kaffee magst, überprüfe unbedingt das Röstdatum um sicherzustellen, dass der Kaffee nicht aufgrund der Zeit ölig geworden ist. Öliger Kaffee ist nicht unbedingt schlecht, aber abgestandener, öliger Kaffee ist nie etwas Gutes!
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