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Warum muss ich wegen Kaffee pinkeln?
Warum müssen wir eigentlich nach dem Kaffeetrinken auf die Toilette flitzen? Finden wir's heraus!
Unser Körper besteht zu gut zwei Dritteln aus Wasser und braucht ständig Nachschub, ungefähr zwei Liter am Tag. Denn wir verlieren ständig Flüssigkeit: durch Atmen, Schwitzen und vor allem durchs Pinkeln. Welchen Einfluss hat Kaffee darauf? Lasst es uns herausfinden!
Warum muss ich wegen Kaffee pinkeln?
Ausschlaggebend für häufiges Pinkeln ist der Druck in der Blase. Steigt er durch die große Menge an Urin, öffnet sich das Innere zweier Schließmuskeln im Blasenboden – ob wir wollen oder nicht. Wenn wir schließlich auf die Toilette gehen, öffnet sich der zweite, äußere Schließmuskel. Die meisten Menschen können ihn bewusst steuern.
Wie schnell sich die Blase füllt, hängt von unseren Gewohnheiten und der Funktionsweise unserer Nieren ab. Ist man Kaffee oder Schwarztee nicht gewohnt, so reagiert man meist empfindlicher auf das enthaltene Koffein. Dadurch erhöhen die Nieren den Blutdruck, mehr Flüssigkeit fließt durch die Filter – und die Blase füllt sich umso schneller.
Koffein ist gleichzeitig ein Diuretikum, was bedeutet, dass es die Häufigkeit des Urinierens erhöht. Bei übermäßigem Konsum kann es auch das Wasserlassen verstärken.
Was passiert nach dem Kaffeetrinken im Körper ?
Koffein stimuliert das Nervensystem in mäßiger Konzentration. Es wird nach dem Kaffeetrinken relativ schnell im Magen-Darm-Trakt aufgenommen und dann im ganzen Körper verteilt.
Die erste körperliche Reaktion, die den meisten bekannt sein dürfte: Uns wird warm und unser Blutdruck steigt. Wir fühlen uns vitaler und wacher, können uns besser konzentrieren. Der Grund für den Temperatur- und Blutdruckanstieg: Die Organe weiten sich aus, während sich die Blutgefäße im Gehirn tendenziell verengen.
Der Hauptgrund für den häufigen Gang zur Toilette ist, dass unsere Nieren besser durchblutet werden. Die Nieren werden nach Koffeineinnahme besser mit Blut versorgt, weil das Herz vermehrt Blut in den Körper pumpt und die Nierengefäße durch das Koffein geweitet werden.
Erwähnenswert ist übrigens, dass lange Zeit angenommen wurde, dass der Mensch nach dem Kaffeetrinken mehr Wasser ausscheidet, als er durch die getrunkene Menge an Kaffee aufgenommen hat. Diese Vermutung wurde jedoch inzwischen widerlegt.
Der Harndrang ist eine sehr individuelle Angelegenheit
Auch die Blasensensoren spielen eine wichtige Rolle für den Harndrang. Nach Einschätzung von Experten fasst die weibliche Blase etwa 400 Milliliter Urin, während die männliche Blase rund 500 Milliliter speichern kann. Wer etwa zwei Liter am Tag trinkt, muss im Durchschnitt vier bis fünf Mal auf die Toilette. Wer mehr trinkt, muss öfter gehen.
Doch die Sensoren in der Blase schlagen oft viel früher Alarm. Das kann bereits bei einer Füllmenge von 200 Millilitern der Fall sein. Je empfindlicher die eigenen Blasensensoren sind, desto schneller muss man wieder. Es ist eine sehr individuelle Angelegenheit.
Frauen wissen, wie lästig das sein kann. Von diesem Phänomen sind immerhin 70 Prozent der Frauen betroffen. Es ist jedoch unklar, warum so viel mehr Frauen an der sogenannten überaktiven Blase leiden. Wenn dich das belastet, solltest du einen Arzt aufsuchen. Es gibt Medikamente, die die Empfindlichkeit der Blasensensoren verringern und so den Harndrang verringern können.
Hingegen bringt das absichtliche Zurückhalten des Urins, um die Blase zu „trainieren“, Experten zufolge keinen Erfolg. Der Harndrang ist ein Reflex, den man nicht kontrollieren kann. Wenn du den Urin krampfhaft zurückhälst, riskierst du Schmerzen und Übelkeit bis hin zu einem Beckenbodenkrampf.
Wirkt Kaffee bei jedem gleich?
Nicht jeder Kaffeetrinker spürt nach dem Kaffeegenuss diesen Druck auf der Blase. Nicht jeder ist von dem Phänomen betroffen. Koffein hat eigentlich bei allen die gleiche Wirkung. Allerdings hängt die Urinproduktion davon ab, ob der Wasserhaushalt des Kaffeetrinkers vorher ausgeglichen war – dann geht es schneller – oder ob bereits ein leichter Wassermangel vorlag. Dann ist die Wirkung nicht so ausgeprägt.
Hat ein Sportler beispielsweise durch Schwitzen viel Flüssigkeit verloren, wird nach dem Kaffeetrinken ein Teil des darin enthaltenen Wassers verwendet, um die verlorene Flüssigkeitsmenge wieder auszugleichen.
Da beim Kaffeetrinken die Durchblutung der Nieren deutlich erhöht wird, nimmt die Fähigkeit der Nieren ab, hochkonzentrierten Urin zu bilden. Infolgedessen produziert der Körper Urin, der viel Wasser enthält.
Wenn du die Signale einer vollen Blase regelmäßig ignorierst, läufst du sogar Gefahr, dass der Urin über die Harnleiter zurück in die Nieren gedrängt wird. Passiert dies regelmäßig, können die Nieren im Laufe der Jahre geschädigt werden. Der permanente Druck greift das Nierengewebe an. Der Schaden ist dann nicht mehr rückgängig zu machen. Wenn die Blase also drückt, dann ab zur Toilette.
Häufig gestellte Fragen
Ist Kaffee schlecht für die Nieren?
Kurz gesagt ist Kaffee ein akzeptables Getränk bei Nierenerkrankungen. In Maßen genossen stellt er für nierenkranke Menschen ein geringes Risiko dar. Kaffeezusätze, z.B. Milch oder Kaffeesahne, erhöhen den Kalium- und Phosphorgehalt des Kaffees.
Wie viel Kaffee ist zu viel?
Für gesunde Erwachsene hat die FDA 400 Milligramm pro Tag - das entspricht etwa vier oder fünf Tassen Kaffee - als Menge angegeben, die im Allgemeinen nicht mit gefährlichen negativen Auswirkungen verbunden ist.
Sollte ich auf Kaffee verzichten, wenn ich viel pinkeln muss?
Die Reduzierung von Koffein, Nikotin und Alkohol kann die Symptome der Blasenschwäche drastisch reduzieren, da alle drei Substanzen die Blase reizen. Koffein wirkt zudem als Diuretikum, was bedeutet, dass man vermehrt urinieren muss. Es hängt von deinem generellen Gesundheitszustand ab, aber grundsätzlich wird die Häufigkeit deiner Toilettenbesuche abnehmen, wenn du keinen Kaffee mehr trinkst.
Warum riecht mein Urin nach Kaffee?
Der Geruch von Urin hängt stark davon ab, was wir essen. Scharfes Essen kann den Uringeruch intensivieren, während beispielsweise Spargel, Kaffee und Knoblauch ihn markanter machen. Auch Medikamente wie Penicillin können den Uringeruch beeinflussen. Diese Geruchsveränderungen sind alle harmlos.
Abschließende Gedanken
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man bei Kaffee nicht pinkeln muss, weil er zu sauer, zu heiß oder zu koffeinhaltig ist. Wir müssen pinkeln, weil unser Körper versucht, das überschüssige Koffein und andere Chemikalien, die er beim Kaffeetrinken aufnimmt, loszuwerden. Kaffee verursacht außerdem eine Diurese, was bedeutet, dass unser Körper auch versucht, Wasser und Elektrolyte auszuscheiden. Mein Rat an dich ist, immer auf deinen Körper zu hören und darauf zu achten, dass du dir gesunde Gewohnheiten aneignest, die für dich persönlich von Vorteil sind.
Über den Autor
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